Dienstag, 14. Juni 2016








I´M NOT A WORD

Mir gefallen die vorgegebenen Strukturen. Aber im Gegensatz zu der meist gebräuchlichen Praxis, zu Melodien entweder ganz frei oder aber nach den in der Melodie vorhandenen Skalen und/oder Akkorden zu improvisieren, habe ich hier versucht, das kompositorische Material bloß zu variieren, die Töne neu anzuordnen, die Struktur gar nicht zu verlassen.
Das zeitweilige Quietschen wird beigesteuert von der Gartenpforte der letzten Wohnung.







Jôshû ist der Clown des Zen. 

Jemand fragte: >Wie erlangt jemand den Zustand der Erleuchtung?<
Jôshû sagte: >Könntest Du das bitte wiederholen?<

Oder:
Ein Übender fragte: >Wie ist das, doof zu sein?< Jôshû antwortete: >Ich bin weit hinter dir zurück.< Der Übende meinte: >Ich bin kein Gegner für Euch.< Jôshû fragte: >Warum bist du dann doof geworden?< 

Die Weisheit des Lehrers, der den einfältigen Toren spielt?


I like the given structures. But contrary to the most common practice to improvise along melodies either freely or with the given scales and/or chords, I here tried only to vary the compositional material, to arrange the tones differently and not to leave the structure at all.
The occasional squeaks are contributed by the garden´s gate of the last appartment.







Jôshû is the clown of Zen.

Someone asked, >The state of enlightenment - how does one attain it?<
Jôshû said, >Would you repeat that?<

Or:
A practitioner asked, >To be dumb - what is it like?<
Jôshû said: >I am far behind you.<
The practitioner said, >Why then did you become dumb?<

The wisdom of the teacher performing the role of a simple fool?








Das ist ja alles noch interpretierbar, aber es gibt zahlreiche Anekdoten und Aussprüche, die rational nicht zu erfassen sind - wie die Koans, an denen sich der Meditierende die intellektuellen Zähne ausbeißt:
Jemand fragte: >Das, was ich mittels meiner eigenen Kräfte schaffen kann - was ist das?<
Jôshû entgegnete: >Du wirst niemals in der Lage sein, so etwas zu finden.<

Und schließlich die Situation, die zum Stücktitel geführt hat:
Ein Mönch fragte: >Das Wort Jôshûs - wie lautet es?<
Jôshû erwiderte: >Es gibt nicht einmal ein halbes Wort.<
Der Mönch sagte: >Meister, seid Ihr nicht hier?<
Jôshû antwortete: >Ich bin kein Wort.<







This still seems to be interpretable but there are numerous anecdotes and dicta which can´t be grasped in a rational way - like the koans, intellectual nuts which give the meditator a hard time to crack:
Someone asked, >That which I can attain through my own powers - what is it?<
Jôshû said, >You will never be able to find such a thing.<








And fiinally the situation which lead to the title of the piece:
A monk asked, >The word of Jôshû - what is it?< 
Jôshû said, >There is not even half a word.<
The monk said, >Master, are you not here?<
Jôshû said, >I am not a word.<








It turns out the mini cds are coming back to melody lately, that are the little niches where one is allowed to taste the human touch.
So here is another version of the word denial: for the little twin sister of the piano, the melodion.







Es erweist sich, daß die Minis in letzter Zeit alle zur Melodie zurückkehren, das sind die kleinen Nischen, in denen »gemenschelt« wird. 
Hier also noch eine weitere Version der Wortverweigerung: für die Zwillingsschwester des Klaviers, das Melodion. 








Kommentare sind wie immer willkommen. (mail@stefan-hardt.de).


Die CD kann hoffentlich bald bei metamkine.com bestellt werden.


Commentaries are always welcome 

The cd can hopefully ordered soon at metamkine.com.